Food for Future Freiburg

Unser Ziel

Sie essen gerne gut? Und gesund? Dann wird es Ihnen leichtfallen, Ihre Ernährung noch klimafreundlicher zu gestalten! Gemeinsam mit Ihnen möchten wir eine klimafreundliche Ernährung in Freiburg ermöglichen und umsetzen. Für alle. Mit allen. Mit engagierten Partnerinnen und Partnern vor Ort, reichhaltigem Genuss und den richtigen Ideen!

Eingespartes CO₂ aus unseren Events im Projektzeitraum:

21.393 / 25.000

Bisher haben wir insgesamt 21,3 t CO₂e* durch den Genuss
von 32.506 Portionen unserer Klimagerichte eingespart.

*= CO₂-Äquivalente | Wie wir rechnen

Das Projekt

Unsere Ernährung ist für einen wesentlichen Anteil der CO₂-Emissionen pro Kopf verantwortlich: Vom Bundesumweltamt werden beachtliche 1,5 t CO₂ pro Person und Jahr im bundesdeutschen Durchschnitt angegeben. Forscherinnen und Forscher, die in ihren Studien auch indirekte Emissionen, wie zum Beispiel die Rodung von Wäldern für den Futtermittelanbau mit einbeziehen, kommen sogar zu einer noch größeren Relevanz des Ernährungssektors: Sie gehen davon aus, dass die Ernährung für ca. 30% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.

Die gute Nachricht: es ist ganz leicht, in diesem Bereich den eigenen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren! Auf richtig gutes Essen muss dabei natürlich niemand verzichten. Das Projekt „Food for Future Freiburg“ möchte alle Menschen in Freiburg (und gerne darüber hinaus) für eine klimafreundliche Ernährung begeistern – mit Informationen, leckeren Rezepten, Aktionen und neuen Ideen zur Änderung alter Gewohnheiten. Viele Restaurants, Kantinen und Foodtrucks in Freiburg bieten besonders klimafreundliche Gerichte an und machen den Einstieg damit genussvoll und leicht. Für die „harten Fakten“ zählen wir im Projekt die CO₂-Einsparung im Projektzeitraum und machen unseren Erfolg sichtbar!

Neuigkeiten

10 Tipps für eine klimafreundlichere Ernährung

Pflanzenbasiert(er) essen

Fleisch, aber auch andere tierische Produkte, wie Milch, Butter, Käse oder Eier verursachen bei ihrer Herstellung ein Vielfaches an Treibhausgasen gegenüber pflanzlichen Lebensmitteln. Die Gründe sind vielfältig: es geht nicht nur um das bekannte Methan, das Rinder bei ihrer Verdauung ausstoßen, sondern auch um die Rodung von Regenwald für den Anbau von Futtermitteln, die Schädigung der Böden durch die enormen Mengen an Gülle und den hohen Land- und Wasserverbrauch für tierische Lebensmittel generell.* Darüber hinaus spielen auch andere Aspekte eine Rolle: die industrielle Massentierhaltung ist ethisch nicht zu vertreten, ein geringer Konsum tierischer Lebensmittel ist auch gesundheitlich empfehlenswert.

Bezüglich der ethischen Aspekte ist es wichtig, ehrlich zu bleiben: auch wenn sich immer mehr Menschen für Biofleisch aussprechen, ist der Marktanteil von Fleisch aus (weitgehend) artgerechter Tierhaltung immer noch verschwindend gering. Dies gilt besonders bei verarbeiteten Lebensmitteln oder beim Außer-Haus-Verzehr.

In Sachen Gesundheit ist es zu vermerken, dass der derzeitige durchschnittliche Fleischkonsum pro Kopf deutlich über den von der DGE empfohlenen 300-600 Gramm pro Woche liegt. Den Fleischkonsum zu reduzieren, hat für die meisten Menschen daher positive gesundheitliche Auswirkungen. Zudem gibt es keinerlei Gründe, vegetarische oder vegane Ernährung generell als ungesund zu bezeichnen.

→ Zehn Regeln der DGE

*In vielen Teilen der Welt weiden Tiere dort, wo der Anbau von Lebensmitteln für den Menschen nicht möglich ist. Hier ist der Landverbrauch vollkommen anders zu bewerten als in den Industrieländern, wo die meisten tierischen Lebensmittel aus konventioneller (Massen-)Tierhaltung stammen.

Lebensmittelverschwendung vermeiden

Die globale Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein ethisches Problem, sondern in vielfacher Weise auch mitverantwortlich für die Klimakrise. Die Welthungerhilfe spricht von 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgasen jährlich, die allein durch die Verschwendung von Lebensmitteln entstehen. Dies lässt sich durch zwei Phänomene erklären: Zum einen gilt auch beim Essen, was für alle Konsumgüter gilt: Lebensmittel werden mit einem gewissen Aufwand von Ressourcen und Energie produziert und transportiert. Wirft man diese vor dem Verzehr weg, war dieser Energie- und Ressourcenverbrauch reine Verschwendung. Dies darf man ruhig mal an einem Lebensmittel seiner Wahl komplett durchdenken.

Ein weiterer Aspekt ist das Methan, das durch auf die Deponie geworfenene verschwendete Lebensmittel abgegeben wird. Die gute Nachricht: Wer wenig Lebensmittel verschwendet, reduziert nicht nur seinen CO2-Fußabdruck, sondern auch seine Ausgaben. Wie das geht? Diese Tipps hier sind, finden wir, schon mal ein guter Anfang:
→ NDR-Ratgeber „Lebensmittelverschwendung stoppen“
→ Obst und Gemüse richtig lagern: Lagerungs-ABC der Verbraucherzentrale NRW

Regionale und saisonale Produkte einkaufen

Regionalität und Saisonalität ist in aller Munde. Auch wenn der Transport, zumindest wenn er auf dem Landweg erfolgt, weniger Emissionen freisetzt als gedacht, sind regionale und saisonale Produkte am klimafreundlichsten. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Lebensmittel frisch, lecker und sehr gesund sind. In Freiburg kann man regionales Obst und Gemüse am besten auf den vielen schönen Wochenmärkten einkaufen. Aber auch Supermärkte und sogar die Discounter bieten entsprechende Ware an. Auch die regionale Wertschöpfung ist beim Einkauf von regionalen Produkten groß. Oft kann man sogar kleinbäuerliche Strukturen fördern.

Tiefkühlware reduzieren

Wer klimafreundlich essen will, sollte nur in Ausnahmefällen auf Tiefgekühltes zurückgreifen. Schließlich verbraucht die Kühlung jede Menge Energie. Dies spart auch Strom zu Hause. Insbesondere die alten Tiefkühltruhen, die sich noch in vielen Kellern befinden, sind wahre Stromfresser, deren Existenz man überdenken sollte. Wer wenig Tiefkühlware kauft, kann ganz leicht auf diese verzichten.

Bio-Lebensmittel bevorzugen

Wenn man nur auf die CO2-Bilanz schaut, so sind Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft nicht immer die bessere Wahl. Betrachtet man aber weitere Aspekte, hat der Bio-Landbau die Nase vorn: Der Verzicht auf gewisse Pestizide ermöglicht Biodiversität, die Böden sind meist humusreicher und können damit mehr CO2 binden. Außerdem werden die Tiere in der Regel artgerechter gehalten als in konventionellen Betrieben und nicht mit Kraftfutter aus Südamerika versorgt.

Energieeffizient kochen

Mit einfachen Tipps wie Kochen mit Deckel, Garen mit Wasserdampf oder der Erhitzung von Wasser im Wasserkocher kann viel Energie gespart werden. Auch das Vorheizen von Backöfen ist oft nicht nötig. Darüber hinaus sollte man aber auch die Energieeffizienz der Küchengeräte, vor allem des Kühlschranks, beleuchten.

Als Freiburger_in kann man seinen Stromverbrauch fundiert unter die Lupe nehmen lassen: Der Basis-Check zum Strom- und Wärmeverbrauch der Verbraucherzentrale ist hier kostenlos, da der Eigenanteil von der Stadt übernommen wird. Für den Check kann man sich unter 0800-809802400 anmelden. Für einkommensschwache Haushalte gibt es den Stromspar-Check, der noch mehr Leistungen bietet:
→ stromspar-check.de

Klimafreundliche Einkaufswege

Kleine Einkäufe kann man gut zu Fuß oder mit dem Rad erledigen. Für größere Einkäufe macht es auch Spaß, ein Lastenfahrrad zu nutzen. Diese gibt es kostenfrei von Lastenvelo oder gegen Gebühr von Frelo. Wenn es doch mal das Auto sein muss, sollte der Einkauf mit einem anderen nötigen Weg verbunden und/oder gleich ein Großeinkauf gemacht werden.

Motivieren Sie sich durch die vielen Vorteile klimafreundlicher Ernährung

Wenn klimafreundliche Ernährung Verzicht bedeutet, kann es schwerfallen, diese über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Hier hilft es, sich auch die direkt und sofort erlebbaren Vorteile ins Gedächtnis zu rufen. Diese sind ganz individuell: Die eine stellt fest, dass sie nach einer veganen Mahlzeit frischer und leistungsfähiger ist als nach einer mit tierischen Lebensmitteln, der andere genießt die Radfahrt zum Wochenmarkt als Einstieg ins Wochenende. Auch das Ausprobieren neuer Gerichte und Lebensmittel kann viel Freude bereiten. Schauen Sie sich doch auf der Rezeptseite um oder besuchen Sie einen klimafreundlichen Kochkurs.

Entwickeln Sie neue Gewohnheiten

Viele Veränderungen schafft man nicht durch guten Willen allein, es ist mindestens ebenso wichtig Gewohnheiten zu verändern. Dieses dauert seine Zeit, aber lohnt sich: Ist eine neue Gewohnheit erst einmal etabliert, fällt es ganz leicht, sie beizubehalten. Ein Beispiel: Der Stadtbummel ist schon seit Jahren eng verknüpft mit dem Verzehr der berühmten Freiburger „Langen Roten“. Nahezu automatisch stellt man sich in die Schlange, beobachtet gut gelaunt das Treiben. Ohne die bekannte Wurst fühlt sich der Stadtbummel einfach nicht vollständig an. – Eine gute Idee ist es nun, eine klimafreundlichere Gewohnheit zu etablieren, die ebenfalls Genuss und Entspannung verspricht. Ob das eine leckere regionale Limonade in einem quirligen Kaffee, ein würziges Falafel, eine Lesestunde im Buchladen oder etwas ganz anderes ist, muss jede und jeder für sich selbst herausfinden.

Perfekt sein muss niemand!

Essen soll Freude machen. Jede Verbesserung des Status quo ist erst einmal gut. Oft sind es gerade diejenigen, die sich selbst gar nicht um Veränderung bemühen, die Anderen Kleinigkeiten ankreiden. Es geht nicht darum, dass Einzelne „perfekt“ klimafreundlich essen. Es geht darum, dass alle es ein bisschen besser machen.